Audio: Migrationskontrolle per Satellit

Die Initiative Ziviles Bremen wehrt sich gegen die Militarisierung der Umweltforschung in der EU

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In der Hansestadt Bremen regt sich Widerstand gegen das satellitengestütze Erdbeobachtungsprogramm der EU, GMES. WissenschaftlerInnen, UmweltschützerInnen und FriendsaktivistInnen haben die Initiative Ziviles Bremen gegründet und mit ihrer „Bremer Erklärung für zivile Forschung“ beim Bremer Senat gegen die Verwendung von Umweltforschung zu militärisch-polizeilichen Zwecken protestiert.

Produktionsdatum
28.06.2010

AutorInnen
Michael Risel

Radio
Radio
Dreyeckland, Freiburg
102,3 MHz

Länge
7:10 Minuten

Europa erobert den Weltraum. Zu den europäischen Leuchtturmprojekten im All gehört auch das Satellitenaufklärungssystem GMES. GMES steht für Global Monitoring for Environment and Security. Auf deutsch: Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung. Bis zweitausendvierzehn will die EU fünf Satelliten in den Orbit befördern. Von dort oben sollen sie mit Radar, Infrarot- und Wärmebildkameras Informationen über den Zustand der Umwelt liefern und dabei helfen, Gefahren vorzubeugen. Zum Beispiel den Folgen des Klimawandels. Doch was als sinnvolles Projekt zur Umweltforschung daher kommt, hat auch eine Schattenseite. Denn hinter GMES stehen polizei- und militärstrategische Interessen. So will beispielsweise die europäische Grenzschutzagentur Frontex Satellitenbilder zur Abwehr irregulärer Migration nutzen. Auch in Deutschland bastelt man emsig an GMES. Hauptstandort ist Bremen. Hier werden die Aufklärungs-Satelliten für GMES mit entwickelt. Mit am Tisch sitzen PolitikerInnen, Rüstungs-Unternehmen und VertreterInnen der
Universität. Doch langsam regt sich Widerstand in der Hansestadt. Gegen GMES und das Nebeneinander von Umweltforschung und militärischer Nutzung. An der Spitze des Protests: Die Initiative ziviles Bremen.

Von http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=34796

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